Hohe Anteile von Geimpften in der Altersgruppe 75+ auf der Covid Intensivstation – funktioniert die Impfung nicht besser als ein Münzwurf?
Die Medien sind voll mit Meldungen von über 20% an doppelt Geimpften auf den Covid-19-Intensivstationen. Gehen wir noch einen Schritt weiter und nehmen fiktiv an, in der Altersgruppe 75+ wären sogar 50% der Covid-19-Intensivpatient*innen doppelt geimpft: Bedeutet ein so hoher Prozentsatz tatsächlich, dass Impfen nichts bringt?
Um diese Frage beantworten zu können, benötigen wir neben dem Anteil von doppelt geimpften 75+ Covid-19-Intensivpatient*innen auch den Prozentsatz an doppelt geimpften Österreicher*innen in dieser Altersgruppe: Mitte November 2021 lag dieser Anteil bei knapp über 90% – im Schnitt sind also 9 von 10 Österreicher*innen in der Altersgruppe 75+ sind doppelt geimpft (Quelle: https://info.gesundheitsministerium.gv.at/impflage). Zusätzlich nehmen wir vereinfachend noch an, dass die Komorbiditäten (Vorerkrankungen) in beiden Gruppen – doppelt Geimpfte und nicht doppelt Geimpfte – in etwa gleich verteilt sind.
Unter den 75+ Österreicher*innen ist das Verhältnis der doppelt Geimpften zu den nicht doppelt Geimpften also 9:1, das Verhältnis der Covid-19-Intensivpatient*innen in der selben Altersgruppe beträgt aber 1:1.
Das statistische Risiko nach einer Ansteckung mit Covid-19 als nicht doppelt geimpfte 75+ Person auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen, ist demnach um den Faktor 9 höher als für eine doppelt geimpfte 75+ Person.
Ist der tatsächliche Anteil nicht wie von uns fiktiv angenommen 50% sondern beispielsweise nur 25%, dann wird aus Faktor 9 sogar Faktor 27.